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Was bedeutet Palliative Care?
«Palliative care» setzt sich aus den beiden englischen Begriffen «palliative» und «care» zusammen, wobei sich «palliative» von «pallium» ableitet, dem lateinischen Wort für Mantel, und «care» im Englischen «pflegen, sorgen, behüten und sich kümmern» bedeutet.
Palliative Care kann also als eine Art Mantel verstanden werden, welcher der Patientin oder dem Patienten sowie ihren oder seinen nahen Vertrauten Schutz und Sicherheit gibt. Der Mantel soll auch Raum für Mut und Stärkung der Selbstbestimmung geben und in den verschiedenen Phasen der Erkrankung eine möglichst hohe Lebensqualität ermöglichen.
In Anlehnung an die Definition der World Health Organization (WHO) ist Palliative Care ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten und deren Umfeld, welche mit einer lebensbedrohenden und/oder chronisch fortschreitenden Erkrankung konfrontiert sind.
Was kann Palliative Care bieten?
Der Schwerpunkt der Palliative Care liegt in der frühzeitigen und umfassenden Erkennung und bestmöglichen Behandlung von Beschwerden wie z.B. Schmerzen, Atemnot, Unruhe, Schlaflosigkeit, Verdauungsstörungen, Angst, Depression und Verzweiflung.
Ein wichtiges Ziel ist auch das Vorbeugen von Leiden und von im Verlauf einer Erkrankung entstehenden Komplikationen.
Die Behandlung der Grunderkrankung, z.B. eine Chemotherapie oder Strahlenbehandlung und die Palliative Care schliessen sich dabei nicht aus, sondern ergänzen sich sinnvoll.
Die Bedürfnisse von Menschen in palliativen Situationen können sehr unterschiedlich sein. Ziel der Palliative Care ist für den individuellen Patienten eine bestmögliche und angemessene Behandlung zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung zu finden.
Unser Angebot am USB
Das Palliative Care Team des USB begleitet stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten mit palliativen Bedürfnissen. Unsere Tätigkeit kann von den betreuenden Ärztinnen und Ärzten im Sinne eines Konsils (Beratung durch eine Fachärztin oder Facharzt und einer Pflegefachperson) angefordert werden.
Zum Angebot des Palliative Care-Konsildienstes zählen folgende Aufgaben:
- Erfassung und Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Atemnot, Unruhe, Verstopfung und anderen körperlichen Beschwerden
- Beratung zur Therapieziel– und Entscheidungsfindung und gemeinsames Planen des weiteren Therapieweges
- Beratung bei der Erstellung von Patientenverfügungen
- Unterstützung der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen bei seelischen oder spirituellen Belastungen
- Unterstützung bei Organisation und Aufbau eines Versorgungsnetzes, in das die Patientin oder der Patient stabilisiert entlassen werden kann
- Begleiten von sterbenden Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen im Spital
- Einbindung anderer Fachdisziplinen wie Schmerzdienst, Physiotherapie, Psychoonkologie, Seelsorge, Sozialdienst.
- Kontinuität als Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten, Angehörige, Hausarzt und ambulante Dienste
Leitfäden und Richtlinien
In einer umfassenden Anamnese ermitteln wir die palliativen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten und ihrem Umfeld. Die Probleme werden priorisiert und ein Behandlungsziel festgehalten. Hierzu machen wir konkrete Vorschläge z.B. zur Medikation oder anderen Massnahmen.
Um den vielschichtigen Bedürfnissen von Patienten in palliativen Situationen gerecht zu werden bedarf es dabei eines ständigen Austauschs des behandelnden Teams. So arbeiten wir eng mit den behandelnden Onkologen und den Kollegen des Schmerzdienstes, der Psychoonkologie, der Psychosomatik, der Physiotherapie, der Seelsorge, der Ernährungsberatung, dem Case Management und der Sozialberatung zusammen.
Die Patientin und den Patienten inklusive Umfeld erachten wir als wichtigen Teil des Teams. Mit Respekt für die Vorstellungen, Wünsche und Werte möchten wir im Dialog die physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse wahrnehmen und diesen begegnen.
Palliative Care unterstützt und begleitet Patientinnen und Patienten und deren Angehörige. Palliative Care bejaht das Leben und erachtet Sterben als einen normalen Prozess. Ziel der Palliative Care ist es, körperliche, soziale, psychologische und auch spirituelle Probleme der Patientinnen und Patienten zu erfassen und diesen zu begegnen. Palliative Care schliesst somit medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung mit ein.
Am USB entwickeln wir Palliative Care kontinuierlich weiter, um den Bedürfnissen schwerkranker Patient*innen besser gerecht zu werden. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die gesundheitliche Vorausplanung (GVP) – ein Prozess, der Patient*innen hilft, ihre Wünsche zur zukünftigen Versorgung frühzeitig zu klären und festzuhalten.
In unseren Studien erforschen wir Wege, die Würde und den Lebenssinn schwerkranker Patient*innen zu födern und ihr psychisches Wohlbefinden auch in schwierigen Lebensphasen zu stärken.

Ziel unserer Fort- und Weiterbildungen ist die Vermittlung von Fachwissen und die Entwicklung von Handlungs- und Reflexionskompetenz für die Begleitung von Schwerkranken, Sterbenden und deren Angehörigen.
