Weisser Hautkrebs: präzise und schonend behandeln mit der Mohs-mikrografischen Chirurgie

Weisser Hautkrebs gilt als weniger aggressiv als schwarzer Hautkrebs, doch er kann sich unter der Haut heimtückisch ausbreiten. Oft bleibt er lange unbemerkt, und unbehandelt sind aufwendige Operationen nötig. Am Universitätsspital Basel setzen Ärztinnen und Ärzte auf die besonders schonende Mohs-mikrografische Chirurgie, um Tumore gezielt zu entfernen und gesundes Gewebe zu schonen. 

2025-09-05, 16:00 Uhr

Bei Beatrice Grieder beginnt alles unscheinbar: Eine kleine Veränderung im Gesicht, kaum grösser als ein Stecknadelkopf. «Das fing bei mir mit einem Teil, so gross wie ein Pickel, an. Ich ging davon aus, dass er ein Pickel ist. Ich wartete, er wurde aber nicht gelb. Das fand ich komisch. Nach einer gewissen Zeit fing er an zu bluten, als ich daran drückte. Da wusste ich, dass das nicht zu mir gehört.» 

 

Nach rund fünf Monaten sucht Beatrice die Dermatologie des Universitätsspitals Basel auf, wo weisser Hautkrebs diagnostiziert wird. Der scheinbar kleine Punkt hat sich unter der Haut zu einem Tumor entwickelt. 

 

«Sie hatte eine kleine Kruste. Mit dem Dermatoskop sah man die klassischen Strukturen von Hautkrebs. Unter der Haut hatte er deutlich mehr Ausläufer als gedacht», erklärt Dr. Mara Zehnder, Co-Leiterin der Abteilung Dermatochirurgie. 

 

Die Mohs-mikrografische Chirurgie ermöglicht eine sehr präzise Entfernung des Tumors. Dabei wird das entnommene Gewebe während der Operation unter dem Mikroskop untersucht, sodass krankes Gewebe gezielt entfernt und gesundes Gewebe geschont wird. «Es ist eine sehr schonende und präzise Behandlung von weissem Hautkrebs. Die Mohs-mikrografische Chirurgie macht eine sehr genaue Schnittranduntersuchung. Wir untersuchen wirklich den ganzen seitlichen und tiefen Rand im Labor. Wir suchen ihn präzise auf jede einzelne Zelle ab. Im Unterschied zu herkömmlichen Methoden, bei denen nur ein kleiner Teil geprüft wird, ermöglicht die Mohs-Chirurgie maximale Sicherheit bei minimalem Gewebeverlust», sagt Dr. Mara Zehnder. 

 

Bei Beatrice hinterliess die vollständige Entfernung des Tumors ein grösseres Defizit im Gesicht, das durch eine Wangenrotationsplastik direkt rekonstruiert werden konnte. 

 

«In der Schweiz wird diese Methode noch selten angewendet, obwohl sie in den USA längst Standard ist», ergänzt Dr. Michael Kunz, ebenfalls Co-Leiter der Abteilung. Fachärztinnen und Fachärzte setzen sich deshalb dafür ein, Patientinnen und Patienten diese präzise Behandlung zu ermöglichen und die Mohs-Chirurgie stärker im Schweizer Gesundheitssystem zu verankern. 

 

Sechs Monate nach der Operation ist die Narbe von Beatrice kaum sichtbar. Sie empfiehlt, Hautveränderungen frühzeitig ernst zu nehmen und das ganze Jahr über konsequent Sonnencreme zu verwenden. 

 

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in der Schweiz. Jede fünfte Person ist im Laufe des Lebens betroffen. Regelmässige Hautkontrollen, frühzeitiges Erkennen von Veränderungen und konsequenter Sonnenschutz sind entscheidend.

 

Mehr dazu im TV-Beitrag von «gesundheit heute».

Ihr Kontakt

Dr. Mara Zehnder
Co-Leiterin Dermatochirurgie 

 

Dr. Michael Kunz
Co-Leiter Dermatochirurgie

 

Universitätsspital Basel
Petersgraben 4
4031 Basel
 
+41 61 265 40 80  
dermatologie@usb.ch